Lettlandreise Mai/Juni 2010



Reisebericht über die erste Gruppenreise vom 30.05. - 04.06.2010


2. Tag: Montag, 31. Mai 2010


Wir hatten uns für diesen Tag mit meinem Freund Egils Aldis Hartmanis aus Jelgava verabredet. Er erschien zusammen mit seinem Weggefährten Maris pünktlich nach dem Frühstück im Hotel. Aldis ist ein Kriegsveteran. Er war Artillerist der 19. lett. SS-Division. Er sucht schon seit vielen Jahren nach den Gräbern seiner gefallenen deutschen Soldaten. Er kennt sich in dieser Materie bestens aus.
Zunächst stand ein Besuch des deutschen Soldatenfriedhofes in Saldus auf dem Plan. Dort angekommen stellte ich fest, dass wir hinten links einen platten Reifen hatten. Aldis rief kurzerhand einen Freund an, der mit einer Luftpumpe erschien. Wir pumpten den Reifen notdürftig auf und fuhren so schnell wie möglich zurück nach Saldus in eine nahe gelegene Werkstatt. Dort wurde ein Schlauch eingezogen und wir konnten gegen 12 mittags wieder weiterfahren.
Zunächst fuhren wir auf direktem Weg nach Pampali um das kleine Privatmuseum von Arturs Hartmanis zu besichtigen, das er in der alten Mühle seines Vaters untergebracht hat. Aldis zeigte und erklärte uns dort alles, was es an Waffen, Munition und Ausrüstungsgegenständen zu besichtigen gab.





Danach ging es weiter über Nigrande und Vainode nach Priekule. Dort besichtigten wir den größten russischen Friedhof im Baltikum mit ca. 35 000 Gefallenen.



Weiter über Purmsati - Krute nach Barta. In dieser Gegend suchten wir nach einem Gehöft namens "Jaunzemji". Dort ist der Vater, bzw. der Großvater der Familie Kartarius am 22. Februar 1945 durch einen Artilleriegeschosstreffer am Kopf gefallen. Er war Angehöriger der 2./ Pionier-Btl. 12 (L). Diese Einheit unterstand der 12. Luftwaffen-Feld-Division, welche genau zu jener Zeit in diesem Barta-Abschnitt im Einsatz gewesen ist.
Viele Höfe hatten wir "abgeklappert" und die einheimische Bevölkerung zusammen mit Aldis befragt. Man zeigte uns schließlich eine Stelle, an der sich angeblich ein deutsches Einzelgrab befinden soll. Weitere Nachforschungen darüber werden wohl noch zu tätigen sein, um mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Dieser Hofname "Jaunzemji" bedeutet so viel "neues Land" und Höfe mit diesem Namen gibt es überall in Lettland.



Durch den Zeitverlust aufgrund unserer Reifenpanne begaben wir uns nach diesen Recherchen auf den direkten Weg nach Saldus, da es zwischenzeitlich doch schon recht spät geworden war. In unserem vorab schon ausgewählten Restaurant erwartete man uns bereits. Obwohl offiziell schon geschlossen war, konnten wir die Tage immer spät abends noch dort erscheinen. Wir waren gern gesehene Gäste und konnten uns über ein reichhaltiges und gutes Essen jeden Abend freuen.



© Michael Molter

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