Bericht der Familien Lenz & Weiß über ihre Lettlandreise
23.06. - 27.06.2008




Fast 64 Jahre nach dem Tod von Unteroffizier Richard Günther machten sich Tochter und Enkelin zusammen mit ihren Ehemännern und den Urenkeln, auf den Weg nach Lettland. Drei Generationen begaben sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Im Vorfeld wurden alle nur erdenklichen Informationen eingeholt, damit die Familie alle markanten Orte in Lettland aufsuchen und besichtigen konnte. Natürlich sollte der Besuch des Grabes in Saldus der absolute Höhepunkt dieser Reise sein.
Die 10-jährige Urenkelin von Unteroffizier Richard Günther, Jasmin Lenz, schrieb ihre Eindrücke nieder, die sie während dieser Reise vom 23. und 27. Juni 2008 gewinnen konnte.

Eine Reise in die Vergangenheit ...

1. Tag - 23. Juni
Morgens sind wir um 6 Uhr von zuhause zum Flughafen Hahn gefahren. Um 9 Uhr sind wir mit dem Flugzeug nach Riga geflogen.
Dann haben wir uns einen Leihwagen geholt u. sind in Richtung Saldus gefahren.
Unterwegs haben wir köstlich in der Bäckerei Laci an der A9 gegessen. Das Essen ist sehr empfehlenswert.
Nachmittags bei der Ankunft haben wir uns direkt im Indra getroffen. Sie war sehr hilfsbereit u. hatte uns ein Hotel in Saldus gebucht. Danach sind wir direkt auf den Soldatenfriedhof von Saldus gefahren.
Wir haben das erste Mal das Grab meines Uropas besucht. Dies war für alle sehr traurig.

2. Tag - 24. Juni
Nach dem Frühstück sind wir mit Indra nach Berzukrogs zum alten Friedhof gefahren. Hier wurde mein Uropa 1997 gefunden und auf den Soldatenfriedhof von Saldus umgebettet. Wir haben nach Auskunft von Einheimischen, insbesondere von Aldis, sogar das ehemalige Gehöft gefunden, wo mein Uropa starb. Wir haben Ciruli bei Berzukrogs gesucht.
Nachmittags sind wir noch einmal auf den Soldatenfriedhof gefahren. Dort habe ich für alle gefallenen Soldaten auf dem Friedhof in das Buch eingetragen: “Wir wünschen den gefallenen Soldaten einen schönen Übergang in den Himmel.“

3. Tag - 25. Juni
Nach dem Frühstück sind wir zurück nach Biksti gefahren u. haben dort am Rastplatz auf Aldis gewartet. Er hat im 2. Weltkrieg gekämpft.
In dieser Zeit war er allerdings noch Teenager. Er konnte uns soviel erzählen u. viele Orte zeigen.
Er war in der 19. lettischen SS-Division. Zuerst sind wir nach Ciruli, an den Ort, an dem mein Uropa gefallen ist. Dort sieht man sogar noch die Gräben, die von den Soldaten damals ausgehoben wurden sind. Der Bauernhof war komplett zusammengeschossen worden u. heute sieht man das noch.
Danach sind wir über Jaunpils nach Lestene gefahren. Wir haben dort das Museum der 93. ID + 19. lettische SS-Division besucht.
Der Friedhof für die lettischen Soldaten ist wirklich unglaublich. Aldis hat uns Geschichten an jedem Ort erzählt, an dem wir vorbeigefahren sind.
Wir haben am frühen Nachmittag im Schloss von Jaunpils sehr gut gegessen. Es ist sehr interessant, auch das Museum im Schloss.
Wir haben am späten Nachmittag Aldis zum Auto gebracht u. meine Oma, Opa u. Papa haben noch einmal das Grab besucht.

4. Tag - 26. Juni
Wir mussten morgens die Koffer packen u. sind nach Riga gefahren. Das Hotel ABC Campings in Riga war gut u. günstig. Wir haben uns Riga angeguckt u. haben dort tolle Schachspiele aus Bernstein gesehen. Die Kirchen u. alten Häuser sind alle sehr schön.
Den Fitnessraum im Hotel haben wir dann am Abend besucht.

5. Tag - 27. Juni
Mittags sind wir wieder nach Hause geflogen. Es hat gut getan, wieder zuhause zu sein.
Die Reise war sehr anstrengend für uns Kinder aber wir waren froh, dass wir alles gesehen haben.



Die Familien Lenz & Weiß zusammen mit Indra



Ciruli - Der Todesort von Uffz. Günther



Die Reste von Ciruli



Ciruli - noch heute sind Überreste von damals zu finden



Ciruli



Ciruli



Zivilfriedhof von Berzukrogs - hier wurde Uffz. Günther von seinen Kameraden begraben



Aldis am Grab seines Kameraden in Lestene



Im Museum von Lestene



Gedenktafel der 93. Infantrie-Division



In der Kirche von Lestene



Aldis und Fr. Weiß



Hr. Weiß und Aldis beim Studieren einer alten Wehrmachtskarte



Der weite Himmel Lettlands



Deutscher Soldatenfriedhof Saldus



Gedenkstein Eingangsbereich



Die Urenkel von Uffz. Günther am Hochkreuz von Saldus



Jasmin am Grab ihres Uropas



Das Grab des Uffz. Richard Günther in Saldus



Abschluss in Riga


© Jasmin Lenz



Der Unteroffizier Richard Günther ist am 31.12.1944 im Verlauf der 3. Kurland-Schlacht bei Ciruli gefallen. Er war Angehöriger der 5. Kompanie, Grenadier-Regiment 273 (93. Infanterie-Division). Die Gefallenen jener Zeit wurden von ihren Kameraden bei Berzukrogs bestattet. Im Jahr 1997 hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Soldaten von Berzukrogs auf den deutschen Soldatenfriedhof nach Saldus umgebettet, wo sie ihre letzte Ruhestätte fanden.



Zur Reise-Übersicht




Hier klicken wenn sie durch eine Suchmaschine oder einen Link auf diese EINZELNE Seite gekommen sind!